Die Digitalisierung macht auch bei Betreuer*innen nicht halt und bringt zahlreiche neue Möglichkeiten und Chancen mit sich.

    Neben diesen sorgt es aber auch für neue Herausforderungen im Umgang mit den digitalen Daten von Betreuten.

    Dieser Artikel soll dir aufzeigen, welche Dinge hierbei wichtig sind.

     


    Was sind die rechtlichen Elemente, auf die ich achten muss?

    Zunächst ist es wichtig zu beachten, dass die Betreuten ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung haben. Was bedeutet das?
    Informationelle Selbstbestimmung bedeutet, dass die Betreuten stets selbst darüber entscheiden dürfen, welche Daten über sie gespeichert und verarbeitet werden. Auch bei der Nutzung digitaler Medien solltest du als Betreuer*in daher immer die Einwilligung deiner Klienten einholen.

    In diesem Zusammenhang trifft man schnell auf das Thema Datenschutz. Du solltest sicherstellen, dass digitale Daten deiner Klienten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Hierzu können unterschiedliche Maßnahmen dienen. Beispiele hierfür sind

    • Eine verschlüsselte Datenübertragung
    • Die Nutzung sicherer Passwörter unter Zuhilfenahme eines Passwort-Managers
    • Biometrische Sicherungsverfahren
    • Einsatz von Spamfiltern sowie
    • Anti-Viren-Programme

    Zusätzlich solltest du auch darauf achten, dass deine Klienten sichere Passwörter nutzen und sie gegebenenfalls dabei unterstützen.

    Es ist wichtig, dass du dich gut vor den Folgen von Cyberangriffen schützt und dich deswegen gut versicherst. Informationen hierzu findest du in unserem Artikel zu Cyber-Security.

    Worauf muss ich noch achten?

    Besonders die Internetnutzung der Betreuten ist ein Bereich der Fragen aufwirft. Hier stellt sich die Frage, ob du berechtigt bist, im Auftrag deiner Betreuten online Verträge abzuschließen oder Bestellungen zu tätigen. Grundsätzlich gilt auch hier, dass dies abhängig von den dir zugeteilten Aufgabenbereichen ist: Du darfst nur in dem Umfang handeln, in dem es dir vom Betreuungsgericht aufgetragen wurde.

    Im Hinblick auf die Nutzung sozialer Netzwerke gibt es außerdem rechtliche Fragestellungen. Hier ist es wichtig, dass die Betreuten über die Risiken und Gefahren im Internet informiert werden und ihre Privatsphäre geschützt wird. Die Privatsphäre-Einstellungen von sozialen Medien sind oft sehr unübersichtlich strukturiert. Du solltest deshalb unter Umständen deine Betreuten dabei unterstützen, ihre Privatsphäre-Einstellungen auf den sozialen Netzwerken entsprechend so anzupassen, dass die Daten der Betreuten ausreichend gesichert sind.

    Neben diesen rechtlichen Aspekten gibt es auch praktische Fragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Es hat viele Vorteile für dich und deine Betreuten, wenn du deine Klienten darüber informierst, welche digitalen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um sich zu informieren oder mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Auch bei der Nutzung von Software für die digitale Aktenverwaltung oder bei der Kommunikation mit dem Betreuer ist es ratsam, die Betreuten zu unterstützen.

    Fazit:

    Die Digitalisierung bringt viele neue Vorteile mit sich. Zwischenmenschliche Kommunikation über größere Strecken wird einfacher und die Organisation von Dokumenten wird übersichtlicher. Doch mit neuen Möglichkeiten zur Datenübertragung kommen auch neue Schattenseiten zutage. So musst du als Betreuer*in auch Wege finden dich und deine Betreuten vor Gefahren aus dem Netz zu schützen.

    Quelle: Webseite betreuungs-experten.de